Amseln haben es oft nicht leicht |
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Amseln stehen noch nicht auf der roten Liste der bedrohten Tierarten.Sie sind ganzjährig bei uns, und sie sind Allesfresser. So kommen sie zu jeder Jahreszeit zurecht. Finden sie keine Bodeninsekten oder Würmer, dann fressen sie eben Obst oder Beeren. Sie huschen durch das Unterholz und wenden das Laub auf der Suche nach Insekten und anderen Kleintieren wie Asseln, Käfer oder Würmer. Dennoch haben sie es nicht immer leicht. In Ländern wie Italien oder Malta stellt man ihnen sogar auf übelste Weise mit Leim- oder Steinschlagfallen nach, um sie zu essen oder an Restaurants zu verkaufen. In der Brutzeit sind ihre Nester und Gelege durch Vandalismus und pure Zerstörungswut durch Menschen gefährdet. Eichhörnchen, Eichelhäher und Elstern (ich nenne sie immer die E-Tiere) plündern ihre Nester. Sogar Meisen vergreifen sich am Gelege. Amseln sind Freibrüter. Sie legen ihre Nester häufig in Bodennähe im Gestrüpp oder Unterholz an und brüten auch gerne auf Balkonen. Zuerst die schlechte Nachricht:Die erfolglosen Amseln vom SteenmoorEin Amselnest, etwa 1 Meter über dem Boden. Das Nest war gut getarnt. Der Nachwuchs dürfte es geschafft haben. Diese Amsel bringt Futter auf den Balkon über uns. Sie hat dort 3 Eier ohne Nest in einen mit Geranien bepflanzten Balkonkasten gelegt. 2009 brütete sie wieder im Blumenkasten (siehe unten). Den Gewittersturm mitte Mai mit Hagel und allem Drum und Dran hat sie erfolgreich mit ihren Kücken überstanden. Das war der Sturm, der in MeckPom eine ganze Ortschaft verwüstete!
Eine Amsel baute ihr Nest nahe an einem Bürgersteig im Steenmoor. Ich bemerkte es nur, weil ich sie mit Nistmaterial dort hinfliegen sah. Vom Balkon aus konnte ich ihr Treiben gut beobachten. Eines Tages sah ich eine Kohlmeise auf dem Nestrand sitzen. Sie bückte sich mehrfach in das Nest, als wenn sie dort etwas aufsammelt oder anpickt. Aber es war bereits zu spät! Die Amsel wurde danach nicht mehr an diesem Nest gesehen. Dieses Gelege war nun verloren. Einige Tage später sah ich nur wenige Meter weiter wieder eine Amsel ein Nest bauen. Ich vermute, daß es die gleiche Amsel war, die einen neuen Versuch startete, der aber auch in die Hose ging. Auch diese Eier wurden angepickt! War es wieder die gleiche Kohlmeise? Sie wußte ja inzwischen, wie es geht.
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Am 06. Mai 2007 lagen in dem neuen Nest zwei Eier.
Am 02. Juni war das Nest schon lange verlassen und es keimte bereits im Nest. |
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Immer, wenn ich in dem kleinen Wäldchen mit Toby Gassi ging, sammelte ich interessante Hölzer zum Trocknen in einem kleinen Bäumchen. Als ich wieder einmal nachlegen wollte, hatte eine Amsel ein Nest angefangen zu bauen. Es war noch nicht fertig, und es wurde auch nie darin gebrütet. Die Amsel muß gestört worden sein. |
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Nur wenige Meter weiter lag ein großer Haufen Reisig, den ein Kleingärtner oder ein Anwohner im Wäldchen entsort hat. Genau in der Mitte des linken Bildes erkennt man bei genauerem Hinsehen einen kleinen blauen Punkt. Das ist ein Amselei in einem gut getarnten Nest. Zwei Tage später waren 3 Eier im Nest. Und noch einen Tag später war das Nest geplündert! Wieder ging eine Brut verloren!
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Bei den folgenden 5 Bildern handelt es sich eindeutig um Vandalismus!Dieses Nest wurde mutwillig von Menschen zerstört! Im linken Bild ist eine trockene Baumwurzel (Bio-Müll der Anwohner) in einen Zwillingsbaum fest eingeklemmt worden und war als Nisthilfe für Amseln gedacht. Tatsächlich baute schon nach wenigen Tagen eine Amsel darin ein Nest und legte auch bald das erste Ei. Es folgten noch zwei weitere. Und dann wurde die Wurzel mit Gewalt herausgerissen. Das schafft kein Vogel und auch kein Eichhörnchen. Das kann nur die Tat von Halbstarken gewesen sein, die häufig im Steenmoor randalieren. Vermutlich am 07.07.2008 wurde nur wenige Meter weiter dieser Baum geschält: Mindestens 8 weitere Bäume wurden in der Vergangenheit auf die gleiche Art und Weise am Steenmoor gekillt, darunter auch ein sehr alter Baum!
Am 18. Juni 2010 wurde erneut im Steenmoor randaliert. Drei mit Messern bewaffnete junge Männer kippten 3 trockene Bäume um und schlugen alles kurz und klein. Wenn es bei den drei abgestorbenen Bäumen geblieben wäre, wäre vielleicht alles halb so schlimm gewesen. Aber sie mußten wohl ihre stehenden Messer ausprobieren und schälten 3 weitere Baume, darunter einen großen Ahornbaum. Und weil der hier gezeigte geschälte Baum damals nicht abgestorben war, arbeiteten sie noch einmal gründlich nach und zerstörten die neu gebildete Saftbahn erneut. Danach ging der Holzwurm in den Baum und gab ihm den Rest. Nach einem Sturmtief brach er im Sommer 2011 ab. |
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Im Sommer zieht es uns und viele andere Naturliebhaber in die Boberger Niederung zum Segelflugplatz. Dort kann man im Freien schön Kaffe trinken und dabei den Starts und Landungen der Segelflieger zuschauen. Bei einem anschließenden Spaziergang zur Boberger Düne entdeckten wir gut sichtbar ein Amselnest mit zwei Eiern. Das war am 12. Mai 2008. Natürlich waren wir neugierig, wie es dort weitergehen würde mit der Amselei. Am nächsten Sonntag waren wir also wieder dort. Die Neugierde trieb uns an. Das Nest war unversehrt aber leider leer. Geplündert! Nicht nur die Amseln vom Steenmoor haben es schwer. Freibrüter scheinen es besonders schwer zu haben. Ein altes inzwischen stark vermoostes Amselnest an der Wandse in Hamburg, direkt am Fußweg zum Eisvogel. Eine völlig "überladene Amsel" an der kleinen Rahlau trägt Nistmaterial heran. Sie wollte alles auf einmal wegschaffen und mußte mehrere Zwangspausen einlegen. Der Faule trägt sich lahm, und der Fleißige läuft sich lahm. Mit dem Paket war die Amsel beinahe flugunfähig. |
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Keine 2 Kilometer weiter hat der kleine Bach namens Rahlau einen Sandfang. Dort tobt das Leben. Dem Sandfang angeschlossen ist ein winziger Teich. Dort sieht man hin und wieder sogar den Eisvogel und auch den Reiher und Enten, Wasserhuhn und Bläßhuhn sowieso. Der Teich ist mit dichtem Bewuchs gut getarnt. Auf der nördlichen Seite des Teiches gibt es einen kleinen Bereich mit Trockenrasen. Dort wimmelt es nur so von Insekten und vor allen Dingen von mehreren Hummelarten wie Erd- und Steinhummeln. Leider kommt mindestens einmal im Jahr eine riesige von der Stadt Hamburg (Wasserwirtschaft??) bestellte Mähmaschine und mäht nicht nur alles ab, sondern macht auch gleich alle Hummelnester platt. Am nächsten Tag ist dort Totenstille! Alles ist nun clean und sauber, aber mausetot! Die einen schälen ungestraft die Bäume und die anderen quälen die Natur und machen sie ohne jede Überlegung sogar mit Steuergeldern platt. Am Sandfang ist eine kleine Baufirma ansässig oder hat dort ein Lager. Hinter einem kleinen Gebäude stehen am Zaun etwa 12 Gerüstleitern, eine an die andere gelehnt. Amseln habe diese Leitern als Nistplatz entdeckt und mehrere Nester übereinander gebaut, quasi auf jeder Stufe ein Nest. Sieht drollig aus. Inzwischen waren dort auch die Saubermänner und haben Platz für neue Nester geschaffen. 2009 haben sie ordentlich aufgeräumt und auch die Leitern neu sortiert und an anderer stelle wieder aufgestellt. Und bald darauf waren wieder 2 Nester gebaut worden.
Nicht einmal 1 Meter über dem Erdboden baute gut versteckt eine Amsel unmittelbar am Wegrand ihr Nest auf einem abgebrochenen Ast.
und vermutlich am 2. Juli mit dem Brüten begonnen. . 17. und 19. Juli 2008
2009Auf dem Balkon über uns brütete 2008 eine Amsel im Blumenkasten, leider erfolglos. In diesem Jahr brütet sie wieder an genau der gleichen Stelle. Es geht recht eng zu im Blumenkasten. Gestern fiel ein Junges über die Kante und liegt nun tot im Rasen vor dem Balkon. Die anderen vier sind wohlauf. Die Altvögel sind an die Menschen auf dem Balkon gewöhnt und kommen auch dann zum Füttern, wenn auf dem Balkon Betrieb ist.
Auf dem letzten Bild betteln die Kleinen nicht etwa nach Futter. Nein, sie sind der prallen Sonne ausgesetzt und hecheln. 2010Endlich brütet auch einmal eine Amsel auf unserem Balkon. Sie legte nur drei Eier. Ostereier!
Dies ist ein Amselnest in einer Weide am Ufer des Jenfelder Moorsees.Schon 2007 stand es so auf dem Ast. Ich wunderte mich, daß es nicht herunter gefallen ist. Es sieht so aus, als hätte es jemand einfach so auf den Ast gestellt. Die Neugierde trieb mich im letzten harten Winter durch das Gestrüpp zu diesem Nest. Als ich es wegnehmen wollte, war es fest. Angefroren, glaubte ich zunnächst. Aber nein, angefroren war es nicht. Es war angewachsen. Dieses Nest hatte Wurzeln! Und es war auch nicht mit Gewalt zu entfernen. Ich hätte eine Säge gebraucht, um es abzukriegen. Aber nicht das Nest hatte Wurzeln geschlagen, es war die Weide darunter. Sie hatte nach oben in das feuchte erdige Nest Wurzeln hineingetrieben. Und bei jedem Regen sammelt sich nun Regenwasser im Nest wie in einer Schüssel, und die Weide saugt es auf. Ein lebendes Nest also. 5 Jahre später, 2012, ist das Wurzelnest noch immer an der Weide.
Der Ansitz des Eisvogels in einem Strauch am Sandfang der Rahlau bei Google Maps.Aus etwa 35 Meter Entfernung kann man ihn ungestört vom Schutzzaun des Sandfanges aus beobachten.
Am Neujahrsmorgen 2010 badete diese Amsel in der eiskalten Rahlau und ließ sich sogar filmen. Und diese Amsel badete am 20. Januar 2010 in der Wandse bei Rahlstedt: |
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Das Drüsige Springkraut18.07.2010: 10 junge Leute sollen unter Aufsicht des Grünflächenamtes das eingeschleppte Indische Springkraut an der Rahlau beseitigen. Die jungen Männer sind vom Hamburger Amtsgericht zu sogenannter gemeinnütziger Arbeit verdonnert worden. Dabei haben sie vorsätzlich trotz eines gegebenen Hinweises (oder vielleicht auch gerade deswegen!?) ein Amselnest in diesem Weißdornstrauch so gestört, daß die noch nicht flüggen Amselküken wohl in Panik das Nest verlassen haben. Den Verantwortlichen vom Grünflächenamt hatte ich gebeten, diesen Bereich zu schonen. Ich hatte ihm das Nest gezeigt, was ich im Nachhinein bereue. Leider zu spät. Amseln haben es wirklich nicht leicht. Gelegentlich gibt es dazu mehr! Die Aktion war übrigens wie schon im Vorjahr völlig nutzlos und hat keine 10% des Drüsigen Springkrautes beseitigt. Die Aktion ist auch zum falschen Zeitpunkt begonnen worden, denn viele der unbequemen übermannshohen Pflanzen blühten bereits seit mindestens einer Woche. 10 Leute mal zwei Tage zu je 6 Stunden, das sind 120 verschwendete Arbeitsstunden. Wenn es viel war, haben sie 200 Quadratmeter bereinigt. Somit hat jeder der "fleißigen Leute" nicht einmal 2 Quadratmeter pro Stunde geschafft und dabei der Natur mehr geschadet als genutzt. Oder war das nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für das Grünflächenamt? Schließlich haben sie es im Vorjahr ebenso gemacht. Und 2011 wird es wohl wieder so laufen. 2011 machten sie es richtig falsch:Das Bezirksamt Wandsbek schickte erst im Oktober (!!!) Leute, die dieses Mal fast alles abräumten und auf Haufen zusammentrugen. Dabei haben sie die Samen des drüsigen Springkrautes erst richtig überall verteilt. Nun kann man davon ausgehen, daß es 2012 noch viel mehr von dem ungeliebten Kraut gibt. Dem Bezirksamt sei Dank! Aber die vielen Insekten, die von dem mehrere Monate blühenden Kraut sehr gut leben, werden sich freuen. Darunter auch etliche Hummelarten. Es ist schon erstaunlich, wie lange Hamburg die Unwissenheit unkundiger Beamter duldet, die der Natur mehr schaden als nützen. 2012 machten sie es wieder falsch und noch viel schlimmer als 2011:Am 28. und 29. August 2012 muß wohl eine Hundertschaft im kleinen Park an der Rahlau gewütet haben. Geschätzte 1.000 Quadratmeter haben sie vom Kraut geräumt, das Gelände zertrampelt und die Samen wieder ordentlich verteilt. Allein an den Stellen, an denen sie im vergangenen Jahr das Drüsige Springkraut auf Sammelplätze geschafft hatten, blüte es in diesem Jahr erstmalig. Die Verantwortlichen begreifen einfach nicht, was sie mit dieser verspäteten Aktion zur falschen Zeit anrichten. Anstatt das Kraut zu bekämpfen, sorgen sie sogar für seine Verbreitung. Und der Steuerzahler bezahlt diesen Unfug!!!! Auf mindestens 2.000 Quadratmeter Fläche steht das Kraut aber noch bis zu 3 Meter hoch. Der größte Teil der Pflanzen hat inzwischen den Samen längst verschossen. Vermutlich werden sie im Oktober - wie schon 2011 - die samenlosen Stengel einsammeln. 2013 war ein Trupp junger Mädchen unter Anleitung vom Bauhof Rahlau am Kraut zugange:Na ja, Sie wissen schon, was kommt.
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Mai 2014 Am Wegrand In einer Parkanlage lag diese vom Regen aufgeweichte tote Amsel. Wie kam diese noch nicht flügge kleine Amsel dort hin??? Die Federrn fingen gerade mal an zu wachsen. Aus einem Nest konnte sie nicht gefallen sein. 50 Meter im Umkreis war nur Wiese und kein Baum oder Strauch. Es ist ziemlich sicher, daß sie von einem E-Tier (Eichelhäher, Elster, Eichhörnchen) oder von Krähe oder Specht aus dem Nest geräubert wurde. Am linken Flügel fehlen Federn. Die sind wohl beim Herauszerren aus dem Nest ausgerissen worden. Am Nacken sind 2 helle Stellen zu erkennen. Die könnten vom Schnabel des Räubers stammen. Und weil die Beute zu schwer wurde, fiel sie vielleicht zu Boden.
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