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17. Februar 2010: Wieder Abwasser in der Rahlau!

Nachdem nun schon so oft Abwasser an verschiedenen Stellen in die Rahlau eingeleitet wurde, platzte mir nun der Kragen und ich rief die Polizei an. Diesmal wurde ich sehr freundlich behandelt. Allerdings dauerte es fast eine Stunde bis der Streifenwagen kam. Irgendwo soll noch ein Gasausbruch gewesen sein. Damit sie mich finden, war als mein Standort die Kreuzung Jenfelder Allee / Kühnstraße verabredet worden. Natürlich stellte ich mich dort auffällig hin.

Dann fuhr ein kleiner Toyota mit geöffneter Seitenscheibe langsam an mir vorbei und meine Frau fragte, was ich hier mache. Ich bin mit der Polizei verabredet, sagte ich kurz, und sie fuhr weiter. Bei dem starken Verkehr blieb ihr auch keine andere Wahl. Nach wenigen Minuten kam sie auf der anderen Straßenseite zurück, bog links ab, wendete irgendwo und war bald wieder da. Sie parkte etwas abseits, stieg aus und wollte wissen, warum ich hier so auffällig herumstehe. Sie konnte gar nicht glauben, daß ich mit der Polizei verabredet war. Oh, oh, dachte ich, hoffentlich kommt der Streifenwagen bald.

Nach einer Weile klingelte mein Handy und die Polizei fragte nach, wo ich denn sei. Ich bestätigte, daß ich noch immer an der Kreuzung stehe und zwar sehr auffällig unter einer gelben Reklame-Uhr. Der Streifenwagen jedenfalls stand woanders, vermutlich an der Jenfelder Straße statt an der Jenfelder Allee. Nach knapp einer Stunde hatten sie mich gefunden, nahmen meine Personalien auf und wir gingen gemeinsam zu der Abwassereinleitungsstelle.

Ratlosigkeit. Wo kommt das her? Was ist das?

 

Abwassereinleitung in die Rahlau Höhe Studio Hamburg

Und dann kam der Hauptbetroffene, der Eisvogel!

Etliche Tage hatte ich keinen Eisvogel mehr gesehen. Und nun kam er genau im richtigen Augenblick und setzte sich kaum 10 Meter von uns entfernt in den Busch und schaute nach Fischen und zwar dort, wo das Wasser noch klar war. Die drei Polizisten sahen ihn erst, als ich sie leise darauf aufmerksam machte. Sie staunten nicht schlecht über den bunten Vogel, den sie noch nie in freier Natur gesehen hatten. Das Schauspiel dauerte aber nur wenige Sekunden, reichte aber für mehrere Fotos. Einmal hatte er sich noch umgesetzt, dann flog er ab.

Und während wir noch über die Abwasserschweinerei redeten, kam der zweite Eisvogel. Der sah uns aber und flog sofort weiter.

Nicht zu glauben, aber wahr.

Eisvogel als Kronzeuge für die Abwassereinleitung in die Rahlau

Leider war dies auch das letzte Foto eines Eisvogels an der Rahlau, denn die Eintrübung der Rahlau war nun regelmäßig an jedem Tag feststellbar. Bis Ende März 2010 gab es keine Reaktion von der Polizei. Sie hielten es wohl für überflüssig, einer solchen Lappalie nachzugehen. Zwei Tage später rief ich erneut die Polizei. Und diesmal wurde etwas unternommen! Es kommt eben immer darauf an, wie sensibel die Ordnungshüter vor Ort sind. Verzichtet man auf die Bekanntgabe der Tagebuchnummer, dann machen einige gar nichts.

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