HOME - Der Tag davor - Navigation ein / aus Am 3. Oktober 2005 um 15:00 Uhr zunächst nur 7. Weitere sollen folgen. Für Presse und Fernsehen war auf dem Rasen eine Absperrung vorgesehen. Fürs gemeine Volk hatte die Schlösserstiftung nichts übrig. Die hatten hinter der Buchenhecke unsichtbar zu stehen. Mehrere Wächter in dunklen Anzügen mit Schlips und Kragen hatten darüber zu wachen, daß das gemeine Volk auch wirklich draußen blieb. Ein guter Geist muß wohl mal ein kleines Stückchen Hecke herausgeschnitten haben. Jedenfalls paßte mein Kopf da rein und ich hatte etwas freie Sicht. Andere mußten durch die Hecke schielen, so auch mein Hund. Der war zwar per Leine an meinem Bauch kurz befestigt, schielte aber dennoch unten durch. Die Vorderfüße standen dabei in der Hecke. Dies brachte mir zwei Verwarnungen und später noch eine letzte Verwarnung des stocksteifen Aufsehers ein. Trotz fein gebügelter Hosen hinterließ der einen ziemlich miesen Eindruck, nicht nur bei mir. Vermutlich hatte er eine so wichtige Aufgabe zum ersten mal in seinem Leben übertragen bekommen. Der arme Kerl. Er sprühte vor lauter Verantwortungsgefühl.
Baumpflanzen nach DIN! Richt EUCH !!!!!!!!!!!!! |
Mega-Bus-STAU Potsdam war am Tag der Einheit dicht.Die verbliebene Umleitstrecke über die Maulbeerallee am Schloß Sanssouci wurde trotz Parkverbot vollständig mit Bussen zugeparkt. Durch dieses Nadelöhr mußten nun auch die Kirschbaum-Pflanzer! Die Stadt hatte wie immer g u t vorausgedacht, das war schon so zur Schlössernacht! Gutsherrenmanieren:Ein erster “Eingeladener” kommt. Er war offenbar ein wenig gehbehindert oder schlecht zu Fuß und wurde so weit wie irgend möglich gebracht, hier bis auf den Bürgersteig. Wegen der Treppe ging es leider nicht noch weiter. Anschließend wurde in der unübersichtlichen Kurve gewendet. Nur ein einziger Bus mußte deshalb anhalten. Und die paar Fußgänger, die über die Straße um das Herrenauto herumlaufen durften, zählen wir sowieso nicht mit
Um 11 Uhr tat sich noch wenig.Lediglich große schwarze Vögel versteckten unbemerkt irgend etwas, hoffentlich ungefährliches. Später kam eine Abordnung Gärtner der Schlösserstiftung und schaute noch ein letztes mal nach dem Rechten. Am “Altkanzlerkirschbaum” stand auffällig eine dunkle offenbar alte Gießkanne, während alle anderen offensichtlich direkt aus dem Baumark gekommen waren. Auf meinen Einwand, ihr wollt doch nicht etwa dem Altkanzler Kohl die häßlichste Kanne aus eurem Bestand geben, wurde diese doch tatsächlich, wenn auch murrend, ausgetauscht. Die Gärtnerinnen waren aber durchaus einsichtig, wenn auch nicht gerade erbaut. Vorher war noch eine Kommission mit einem Protokoll da, in welchem wohl stand, wer wo wann welchen Baum zu pflanzen habe. Pflanzen ist ja übertrieben, denn die waren schon einen Tag vorher gepflanzt worden. Nun wußte ich aber rechtzeitig um des Kanzlers Baum Bescheid. Und ich wußte auch, wo Gorbi “seinen Baum” hatte. Und so stellte ich befriedigt fest, daß Loch in der Hecke war genau richtig angelegt worden. Danke dem unbekannten Helfer. Als dann das “Pflanzen“ losging, nahm sich jeder irgend einen Baum, nicht den, den die Bestimmer der Schlösserstiftung vorgesehen hatten. Hier stießen die deutschen Überregulierer und Spatenausrichter endlich mal an ihre Grenzen!
Auf diesem Fax steht zu lesen:Einladung zum Pressetermin Sehr geehrte Damen und Herren,. die Preisträger der quadriga 2005, Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, Seine Hoheit der Aga Khan, der Schöpfer des World Wide Webs Sir Timothy Berners-Lea, sowie Catherine McCartney, Claire McCartney, Donna McCarnec, Gemma McMahon, Paula Arnold und Bridgeen Hagans, Der ehemalige Präsident der UdSSR, Michail S. Gorbatschow, und der Präsident der Republick Tansania, William Benjamin Mkapa, sowie die Rock-Legenden Eric Burdon, The Animals, David Clayton-Thomas, Blood, Sweat usw usf.
Alles ist vorbereitet.Helmut Kohl, Gorbatschow und viele andere Persönlichkeiten werden bald zum Pflanzen der Kirschbäume hier sein.
Besonders aggressive Typen, wie dieser hierstellten sich direkt ins Bild. Es gibt immer Leute, die sich nicht an Regeln halten und egoistisch nur an sich denken. Die Presse- und Fernsehleute unten auf der Wiese schimpften lautstark und berechtigt.
So eifrig wir Gorbi
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